"In dem Moment stand er zu tief": Torwart-Legende bewertet Platzverweis für FC Bayern Manuel Neuer

Von Marko Brkic
Manuel Neuer
© Getty Images

Sepp Maier hat Manuel Neuer nach dessen spielentscheidender Rote Karte im Pokalspiel gegen Leverkusen den Rücken gestärkt.

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Manuel Neuer hat mit seinem Platzverweis beim DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Bayer Leverkusen erneut für Gesprächsstoff gesorgt. Nun springt ihm Torwart-Legende Sepp Maier zur Seite.

"Manu weiß selbst am besten, was er in der Situation falsch gemacht hat. Die alte Regel für einen Torhüter lautet: Wenn ein Abwehrspieler noch im Laufduell am Gegenspieler, also hier Konrad Laimer bei Leverkusens Jeremie Frimpong, dabei und an ihm dran ist, dann darf der Torhüter nicht rauskommen. Er sollte besser abwarten, was passiert", sagte der Weltmeister von 1974 im Interview mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). "Daher habe ich mich am Dienstag vor dem Fernseher gefragt: Was macht er denn da draußen?!", führte Maier fort.

Solche Ausflüge wie gegen Leverkusen zeichneten "Manu ja auch immer noch aus". Er gehe ins Risiko, "wenn er herausstürmt, um zu retten. Das ist ja auch x-Mal gutgegangen – nun eben ein Mal nicht."

Eine Sache sollte Neuer sich jedoch vorwerfen lassen: "Normalerweise steht er bei Angriffen des Gegners 20 bis 25 Meter weit vor seinem Tor, in dem Moment stand er einen Tick zu tief, zu weit hinten."

Maier nimmt Neuer in Schutz: "Fehler passieren"

Im Pokal-Kracher am Dienstag zwischen dem FC Bayern München und Titelverteidiger Bayer Leverkusen war Manuel Neuer in der 16. Spielminute beim Stand von 0:0 aus dem Tor gelaufen, um Frimpongs Lauf aufs Tor zu unterbinden und den Ball mit einem Kopfball aus der Gefahrenzone zu befördern, kam letztlich aber zu spät und checkte den Gegenspieler wuchtig weg. Daraufhin sah Neuer die Rote Karte und wurde im Nachgang mit zwei Spielen Sperre belegt. Bayern verlor das Spiel mit 0:1 und flog zum fünften Mal in Folge vorzeitig aus dem DFB-Pokal.

Die Szene ließ die Neuer-Kritiker wieder laut werden, die dem 38-Jährigen vorwerfen, das Timing-Gefühl in solchen Situationen verloren zu haben. Maier hat da allerdings eine andere Meinung. "Das glaube ich nicht. Fehler passieren. Und 95 Prozent dieser Bälle bereinigt er ja. Das war auch Pech, denn da entscheiden Sekundenbruchteile. Es geht um Gedankenschnelligkeit. Ich finde nicht, dass er aufgrund seines Alters zu langsam geworden ist."

Vielmehr traut Maier dem fünfmaligen Welttorhüter noch "zwei Jahre in Top-Form zu" und verwies dabei auf die sieben Zu-Null-Spiele in Folge vor dem Pokal-Aus gegen Leverkusen. "Oliver Kahn hat einen Monat vor seinem 39. Geburtstag sein letztes Bundesligaspiel für die Bayern gemacht", so Maier.

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