Während der Vorstellung von João Palhinha wurde der Sportvorstand am Dienstag gefragt, was er zu den jüngsten Aussagen von Hoeneß zu sagen habe. Eberl gab sich daraufhin entspannt und versuchte, die Brisanz aus der Thematik zu nehmen, indem er dem Aufsichtsratsmitglied zustimmte.
"Es hat mich gar nicht so sehr berührt, was Uli sagt", fing der 50-Jährige an, bekräftigte aber, dass das nichts damit zu tun hätte, dass das Wort des ehemaligen Managers keine Bedeutung habe: "Er hat nichts anderes gesagt als das, was wir intern auch schon besprochen haben. Wir haben schon drei Transfers getätigt plus Josip Stanisic zurückgeholt."
Auf der Abgangsseite sehe es dagegen noch nicht so gut aus. "Da gibt es die finanzielle Seite, dass wir auch Geld einnehmen müssen", erklärte Eberl: "Und es gibt auch einen sportlichen Aspekt, wir wollen möglichst viele Titel holen. Da muss auch eine gute Kadergröße geben." Zudem wolle man immer Platz für junge Spieler haben.
Hoeneß hatte jüngst in einem Rundumschlag zahlreiche Themen im Fußball, in der Politik und rund um den FC Bayern kommentiert. Unter anderem merkte er zum Transfervorgehen des Rekordmeisters an, dass sich Ausgaben und Einnahmen "ein Stück weit die Waage halten" sollten.
"Es kommt überhaupt kein Spieler mehr, wenn nicht vorher zwei, drei Spieler gehen. Max Eberl und Christoph Freund wissen genau, dass keiner mehr kommt, wenn nicht der ein oder andere prominente Spieler geht", so Hoeneß weiter: "Der FC Bayern hat keinen Geldscheißer."
Mit Verkäufen tun sich die Bayern auch deshalb schwer, weil die Kandidaten in München sehr gutes Geld verdienen und sich wohlfühlen. Leon Goretzka, Serge Gnabry oder auch Joshua Kimmich wurden hier immer wieder gehandelt.
In Bezug auf Goretzka sagte Eberl: "Bei Leon ist es so, dass wir mit den Spielern sehr, sehr offen sprechen." Die Konkurrenzsituation sei "extrem groß" und da müsse "jeder Spieler für sich entscheiden, was dann sein Schritt ist und wie er den Konkurrenzkampf annimmt".
Ein Verkauf von Matthijs de Ligt zu Manchester United hatte sich hingegen erledigt, weil die "Red Devils" die Forderungen des FCB nicht erfüllen wollten. Mit Noussair Mazraoui steht immerhin ein Spieler auf dem Sprung nach Manchester. Gleichzeitig sollen die Münchner an Désiré Doué von Stade Rennes interessiert sein.
Im Moment aber scheint es so, als habe man sich auf dem Transfermarkt etwas festgefahren.