Der Koreaner hatte in der Schlussphase der abgelaufenen Saison nach schwächeren Auftritten seinen Stammplatz in der Münchner Innenverteidigung an Matthijs de Ligt und Eric Dier verloren.
Vor allem im Halbfinal-Hinspiel der Champions League gegen Real machte Kim eine unglückliche Figur. Beim 0:1 ließ er sich von Vinícius Jr. zu weit aus der Viererkette ziehen und verlor im Anschluss das Laufduell gegen den schnellen Brasilianer. Darüber hinaus verschuldete er den Strafstoß, der zum späten 2:2 führte.
"Als Verteidiger habe ich immer mit Überzeugung gespielt. Doch hier (beim FC Bayern; Anm.d.Red.) waren solche Eigenschaften nicht immer gefragt, was zu inneren Konflikten bei mir führte", erzählte Kim nun im Interview mit t-online und dem koreanischen Portal Footballist.
Seine aggressive Art, zu verteidigen und den Ball aktiv erobern zu wollen, sei im System der Bayern unter Trainer Thomas Tuchel immer wieder kritisiert worden. "Es gab viele Momente während des Spiels, in denen ich gezögert habe. Weil ich nicht mit voller Überzeugung spielen konnte", sagte Kim und betonte gleichzeitig: "Ich habe mich sehr bemüht, das zu zeigen, was der Trainer wollte."
Tuchel selbst hatte nach dem Spiel gegen die Königlichen das Abwehrverhalten des 27-Jährigen als "zu gierig" betitelt, stellte sich danach aber schützend vor seinen Spieler. "Die Fehler passieren in einem guten Antrieb, darum fällt die Kritik auch milde aus. Die gibt es inhaltlich natürlich, aber es ist einfach, ihn zu unterstützen, weil man ihn eigentlich nur ein bisschen zügeln muss, ein bisschen zurückhalten. Das ist die beste Herangehensweise", so Tuchel.
Kim war im vergangenen Sommer für 50 Millionen Euro von der SSC Neapel nach München gewechselt. Für die Bayern stand er 36-mal auf dem Rasen, wobei er ein Tor erzielte und zwei Assists gab.
Nachdem er zu Beginn des Jahres neben Dayot Upamecano noch unumstrittener Stammspieler war, kam er im Laufe der Saison immer seltener zum Einsatz. Laut tz-Informationen steht deshalb auch ein Abgang im Sommer im Raum.