Demnach würde sich Hoeneß im Verein trotz der jüngsten Kritik an Tuchel für den 50-Jährigen einsetzen. Wenn es sich rechtfertigen ließe, wolle der langjährige Bayern-Manager mit Tuchel mindestens bis zu dessen Vertragsende 2025 durchziehen.
Vor allem wolle Hoeneß nicht den Eindruck entstehen lassen, dass man beim seriösen FC Bayern an einen Trainer-Schleudersitz denkt.
Nach der 0:1-Niederlage gegen den SV Werder Bremen am vergangenen Wochenende prasselte jede Menge Kritik auf Tuchel ein, vor allem seine taktische Aufstellung wurde bemängelt. "Wir haben 70 Minuten langweiligen Fußball gespielt", meinte unter anderem Aufsichtsratsboss Jan-Christian Dreesen.
Auch der Bayern-Coach selbst übte Kritik und nahm sich dabei nicht aus. "Wir können es sehr viel besser machen, weil sehr viel Luft nach oben ist. Die Erklärung bleibt die Gleiche: Die Grundtugenden des Fußballs waren über 70 Minuten unter unserem Niveau. Das bleibt in meiner Verantwortung und das ist der Erklärungsansatz."
FC Bayern: Sechs verschiedene Trainer in weniger als acht Jahren
Nach dem Abgang von Pep Guardiola im Sommer 2016 standen mit Carlo Ancelotti, Jupp Heynckes, Niko Kovac, Hansi Flick, Julian Nagelsmann und nun Tuchel in nicht einmal acht Jahren sechs verschiedene Trainer an der Seitenlinie des deutschen Rekordmeisters.
Um eine Weiterbeschäftigung wird Tuchel dennoch kämpfen müssen. Nach der Pleite gegen Werder ist Tabellenführer Bayer 04 Leverkusen bereits sieben Punkte (bei einem Spiel mehr) enteilt. Die Bayern haben die Meisterschaft folglich trotz des direkten Aufeinandertreffens mit der Werkself nicht mehr in der eigenen Hand.