"Das Miteinander, was Bayern immer ausgezeichnet hat, ist mit Füßen getreten worden", startete der ehemalige Bayern-Star seine Kritik und fügte an: "Ich finde das schade. Man kann sich austauschen, man kann auch Fans erlauben, ihre Meinung zu äußern. Ich glaube, das ist, was Bayern stark macht." Dabei müsse man zwar nicht alles machen, was die Fans wollten, aber: "Man soll es sich zumindest anhören.''
Matthäus nahm dabei Bezug auf die Tumulte während der Versammlung und die teilweise emotionalen Debatten, die sich unter anderem Bayern-Präsident Herbert Hainer mit einigen Rednern geliefert hatte. Allerdings verortete Matthäus auch auf Seiten einiger Fans eine veritable Mitschuld.
Matthäus: Finde es schade, dass kein Bayern-Verantwortlicher Stellung nimmt
Zu seiner aktiven Zeit in München wäre eine Eskalation wie am vergangenen Donnerstag schwer vorstellbar gewesen. "Das passt mir als ehemaliger Bayern-Spieler nicht. Wir waren immer eine Einheit, wir haben Erfolge gemeinsam gefeiert, haben aber auch Niederlagen weggesteckt. Diese Gemeinsamkeit hat man am Donnerstag nicht gesehen.''
Vor der Partie gegen Bielefeld hatten weder Hainer, der sich offenbar immerhin mit Katar-Kritiker Michael Ott für ein klärendes Gespräch verabredet hatte, noch Vorstandsboss Oliver Kahn oder Sportvorstand Hasan Salihamidzic bei Sky Stellung bezogen. Stattdessen schickten die Bayern einmal mehr ihren Trainer Julian Nagelsmann ins Gefecht mit den Medien.
"Ich finde es schade, dass kein Verantwortlicher des FC Bayern Stellung dazu nimmt", kritisierte Matthäus auch diesen Umstand. "Ich habe immer Stärke beim FC Bayern gesehen. Da hat ein Karl-Heinz Rummenigge oder ein Uli Hoeneß gestanden. Die haben sich den Medien und Fans gestellt."