"In den letzten Jahren war es vor allem am Anfang nicht so leicht. Da waren Kalle und Uli da. Man musste da viel Rücksicht nehmen, dass man keinem von beiden wehtut", sagte Salihamidzic.
Als der 44-Jährige 2017 bei den Bayern als Sportdirektor eingestellt wurde, waren Hoeneß als Präsident und Rummenigge als Vorstandsvorsitzender noch die beiden langjährigen Alphatiere der Bayern an der Spitze. Alphatiere, die nicht immer der gleichen Meinung waren.
"Der eine hat oft A gesagt, der andere B. Dann musste ich dazwischen eine Aussage treffen, die keinem wehtut", führte Salihamidzic aus. Er sei "froh gewesen", Hoeneß und Rummenigge zu Beginn seiner Zeit an seiner Seite zu haben und "habe viel gelernt". Nun genießt er aber die Vorzüge der Abwesenheit der beiden, die sich mittlerweile aus dem operativen Geschäft der Münchner zurückgezogen haben: "Jetzt kann ich einfach meine Meinung sagen, wie sie ist, und muss keine Rücksicht nehmen."
Mit der immer wieder aufkeimenden Kritik an seinen Transfers, wie jene von Bouna Sarr oder Marc Roca im vergangenen Oktober habe Salihamidzic "überhaupt kein Problem, wenn sie begründet ist. Dann stelle ich mich gerne hin."
Kritik am Bayern-Kader? Salihamidzic wird deutlich
Dies sei jedoch gerade mit Blick auf den aktuellen Kader trotz der Abgänge von Jerome Boateng, David Alaba und Javi Martinez und der immer wieder proklamierten Verschlechterung des Bayern-Kaders nicht der Fall.
"Wenn ich auf den Trainingsplatz schaue, haben wir eine hervorragende Mannschaft", stellte Salihamidzic fest: "Natürlich kann man immer noch ein, zwei Spieler mehr haben für die Breite. Aber es gab eine Pandemie da draußen und wir wissen, wie die finanzielle Situation im Fußball ist. Deshalb bin ich sehr zufrieden, dass wir einiges auf dem Transfermarkt gemacht haben, um uns in der Spitze und Breite zu verstärken. Wenn wir alle in Top-Form bringen, dann können wir um alle drei Titel spielen."