Vom Interesse des Premier-League-Klubs am damals 16-jährigen hatte Unterhaching-Präsident Manfred Schwabl neulich bei Sport1 berichtet: "2018 kam über einen Scout des FC Chelsea eine Anfrage zu uns. Er hatte damals einen Vertrag bei uns. Mein Kontakt zur Familie von Karim war sehr eng. Ich habe dann gesagt, dass es doch eine geile Geschichte ist, wenn wir uns das mal vor Ort gemeinsam anschauen. Dann sind sein Papa, meine Tochter, Karim und ich rüber geflogen und wir haben uns das bei Chelsea mal angeschaut."
Nach Informationen von SPOX und Goal handelt es sich bei diesem Scout um den 32-jährigen Leccese, der in diesem Sommer nach vier Jahren bei Chelsea zum FC Bayern gewechselt ist. Unter dem ebenfalls neuen Teamleiter Kaderplanung & Scouting im Nachwuchs Florian Zahn ist Leccese vor allem für die Sichtung von internationalen Talenten verantwortlich.
Obwohl Adeymi beim damaligen Probetraining überzeugt hatte, blieb er letztlich in Unterhaching. "Das war eine richtig interessante Erfahrung und Karim hat auch gut abgeschnitten. Er hat sogar beim älteren Jahrgang mittrainiert und Spuren hinterlassen", erzählte Schwabl.
"Aber für uns und die Eltern war immer klar, dass dieser Schritt mit 16 Jahren auf die Insel noch zu groß ist. Chelsea wollte ihn in die Akademie aufnehmen, aber wir haben gesagt, dass wir Karim noch unter den eigenen Fittichen haben wollen."
Karim Adeyemi spielte von 2009 bis 2011 beim FC Bayern
Kurz nach dem Probetraining wechselte Adeyemi für 3,35 Millionen Euro zum deutlich näheren Red Bull Salzburg, wo er nach dem Zwischenschritt zum Farmteam FC Liefering bei den Profis durchstartete. Beim 6:0-Sieg gegen Armenien feierte der mittlerweile 19-Jährige sein Debüt für die deutsche Nationalmannschaft und schoss sogar ein Tor.
Von 2009 bis 2011 hatte Adeyemi in der Jugend für den FC Bayern gespielt, verließ den Klub anschließend aber wegen vermeintlicher disziplinarischer Probleme. "Beim FC Bayern hat man schnell gemerkt, dass es einen genauen Plan gibt. Wenn man als Spieler diesbezüglich aus der Reihe tanzte oder sich nicht an diesen Plan hielt, erfuhr man meistens eher wenig Unterstützung. Ich glaube nicht, dass der Verein auf Spieler setzt, die in der Offensive machen, was sie wollen", sagte Adeyemi 2020 im Interview mit SPOX und Goal.
"Ob es Disziplinlosigkeiten gegeben hat, sei mal dahingestellt. Ich glaube nicht, dass das den Ausschlag gegeben hat. Es hat einfach nicht mehr gepasst mit Bayern."