"Bei Dayot muss man wissen: Er ist in ganz Europa bei allen Top-Klubs gefragt und zeigt diese Saison, was für ein große Qualität er hat. Natürlich führen wir auch Gespräche mit ihm, jetzt müssen wir einfach abwarten", sagte Kahn bei Sky90. Er erklärte, dass er trotz der großen Konkurrenz aus dem Ausland im Werben um Upamecano "sehr optimistisch" sei, weil die Bayern aktuell für viele Spieler die "Nummer eins" seien, wenn es um mögliche Wechselziele geht.
Upamecanos Berater Volker Struth bestätigte im Doppelpass bei Sport1, dass Upamecano eine Ausstiegsklausel in Höhe von 42,5 Millionen Euro habe und auch der deutsche Rekordmeister mit ihm und dem Spieler in Gesprächen sei. "Man muss ganz ehrlich sagen, dass sich Hasan Salihamidzic momentan wirklich Mühe gibt und die richtige Temperatur in den Gesprächen gefunden hat. Da ist nicht so viel Druck drin, aber es wurde ganz klar unterstrichen, dass man sich sehr für den Spieler interessiert."
Die Klausel von 42,5 Millionen Euro sei in Hinblick auf die Coronavirus-Pandemie zwar "eine Wahnsinns-Summe", ist aber gemessen an den 80 Millionen Euro, die der FCB 2019 für Lucas Hernandez hinblätterte, fast schon ein Schnäppchen.
Einen Verbleib von Upamecano, der in Leipzig noch Vertrag bis 2023 hat, schloss Struth hingegen so gut wie aus. "Noch ist nichts endgültig entschieden", sagte Struth, aber der Spieler habe für sich entschieden, "irgendwann den nächsten Schritt zu machen - und der steht jetzt sehr wahrscheinlich im Sommer an".
Bei den Bayern wird Upamecano seit Wochen als Ersatz für David Alaba gehandelt. Der 28 Jahre alte Österreicher wird den Klub aller Voraussicht nach im Sommer ablösefrei verlassen. Dazu könnten außerdem in Jerome Boateng und Javi Martinez zwei weitere Defensivspieler den Klub verlassen. Im Falle von Boateng bahnt sich jedoch eine Vertragsverlängerung um ein Jahr an.
Upamecano-Transfer: Salihamidzic "hat die richtige Temperatur gefunden"
Für Upamecano komme abgesehen vom FC Bayern als mögliches Ziel unterdessen nur die Premier League in Frage. Dort sollen Manchester United, der FC Liverpool und der FC Chelsea ein Auge auf den Franzosen geworfen haben. Die Klubs, die aus Spanien interessant sein könnten, seien finanziell aktuell gar nicht in der Lage, ein Transferpaket für Upamecano zu stemmen. Dabei gehe es nicht nur um die Ablöse, sondern auch um das Gehalt.
Eine Entscheidung Upamecanos kündigte Struth "zeitnah" an. Am Samstag hatte Salihamidzic bereits bestätigt, dass es ein Treffen mit Struth, Sascha Breese, Upamecano und ihm in München gegeben habe. Der Bayern-Sportvorstand berichtete bei Sky von "sehr guten, professionellen Gesprächen".
Struth sagte außerdem am Sonntag bei Sport1, dass es dabei möglicherweise auch um die Zukunft von Niklas Süle gegangen sei. Wie Upamecano wird auch Süle von der neu gegründeten Agentur Sports360 (früher SportsTotal) vertreten. Süle hat beim deutschen Rekordmeister noch Vertrag bis 2022.
In der Causa Upamecano gab es außerdem bereits ein Telefonat zwischen RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff und Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge. "Ich kann ihnen bestätigen, dass ich mit Karl-Heinz Rummenigge diese Woche telefoniert habe, wir haben ein vernünftiges Verhältnis. Er hat gesagt, dass da Interesse an dem Spieler ist", sagte Mintzlaff am Samstagabend bei Sky.