"Das war immer mein Traum", sagte Ivan Perisic im Sommer 2017. Es ging nicht um ein besonders schönes Fußball-Tor oder einen besonders wichtigen Fußball-Titel. Nein, es ging um die Teilnahme an einem Beachvolleyball-Turnier, dem Major in Porec in seinem Heimatland Kroatien. Einem der drei wichtigsten Wettbewerbe des Beachvolleyball-Kalenders.
Kroatien ist ein sportbegeistertes Land, vielleicht das sportbegeistertste Europas? Bei nur vier Millionen Einwohnern gibt es erstaunlich viele Spitzensportler in erstaunlich vielen Sportarten. "Womöglich ist unsere Genetik einfach besonders. Wir haben eine spezielle Kämpfernatur", sagte der ehemalige Bayern-Spieler Ivica Olic mal im Interview mit SPOX und Goal.
Perisic aus der kroatischen Hafenstadt Split jedenfalls war der Fußball allein noch nie genug. "Ich spiele Beachvolleyball, seit ich zehn Jahre alt bin", erklärte er im Vorfeld des Turniers. Ein Jahr vor seiner Teilnahme hatte er es sich noch angeschaut: "Im letzten Jahr habe ich das Major in Porec im Fernsehen verfolgt. Dann habe ich den Organisator kontaktiert und meinen Wunsch geäußert, mitzuspielen, weil es so großartig aussieht." Im Sommerurlaub lieber in den Sand werfen, statt im Sand sonnen? Großartig!
Ivan Perisic spendete das Preisgeld und musste Strafe zahlen
Als Ausrichter durfte der kroatische Verband für das Turnier an sechs Teams Wildcards vergeben. Perisic bewarb sich also mit seinem Profi-Partner Niksa Dell'Orco und bekam den Zuschlag. Natürlich verlor das Duo und scheiterte mit drei 0:2-Niederlagen in der Gruppenphase. Aber es war enger als gedacht: Gegen das US-amerikanische Duo Casey Patterson und Theo Brunner endete ein Satz beispielsweise lediglich 16:21.
Finanziell profitiert haben von Perisics Auftritt einerseits der kroatische Beachvolleyball-Verband, dem er das Preisgeld in Höhe von 2000 Dollar spendete - und andererseits Inter Mailand. Perisic hatte seinen damaligen Arbeitgeber vorab nämlich nicht über sein Vorhaben informiert und das gefiel Inter nicht wirklich. Verletzungsgefahr und so. Letztlich musste Perisic eine Geldstrafe in Höhe mehrerer zehntausend Euro zahlen.
Positiv aus Sicht von Inter war immerhin, dass Perisic schon in der Gruppenphase scheiterte. Wäre er ins Finale eingezogen, hätte er den Trainingsauftakt verpasst.