Hopp, der die TSG durch seine Millioneninvestitionen 2008 in die Bundesliga führte und seit 2015 96 Prozent der Anteile der Spielbetriebsgesellschaft hält, wird von vielen Fans als Gesicht der Kommerzialisierung im Fußball gesehen - für ihn nicht nachvollziehbar: "Wir bei der TSG sind ein Klub, der nicht Kommerz-Verein genannt werden darf. Schauen wir mal auf Borussia Dortmund, das ist inzwischen Kommerz pur", entgegnet er seinen Kritikern.
Gleiches gelte für die Entwicklung von Hertha BSC, die nach erneuten Investitionen von Lars Windhorst große Ziele hat: "Da sind viele Millionen im Umlauf. Ich freue mich für die Entwicklung bei der Hertha, aber ich kann nicht verstehen, dass ich auch von deren Fans attackiert werde", erklärte Hopp.
Hopp glaubt nicht an Fan-Umdenken: "Wird leider nicht so sein"
Der 80-Jährige sah sich im März beim Bundesliga-Spiel gegen den FC Bayern massiven Beleidigungen der Gästefans ausgesetzt, sodass die Partie unterbrochen und in der Folge mit einem Nichtangriffspakt zu Ende gebracht wurde. An Einsicht bei den Fans glaubt Hopp allerdings nicht mehr: "Das ist in zwölf Jahren nicht passiert und wird in den nächsten Jahren leider auch nicht so sein."
Es seien "immer nur einige wenige Personen, die mich beleidigen, das ist vergleichsweise nicht so wichtig". Entscheidend sei es, dass mit einer Rückkehr der Fans auch "die Normalität im Fußball endlich wieder zurückkehrt. Die Situation gerade tut dem Fußball nicht gut. Mir tut es einfach leid, dass die Fans nicht mehr ins Stadion dürfen. Ich hoffe sehr, dass kein Klub Insolvenz anmelden muss".
Hopp ist Mehrheitseigner der Tübinger Firma CureVac, die nach einem Impfstoff zur Eindämmung des Coronavirus forscht, und zieht ein positives Zwischenfazit. Bereits im Spätherbst könnte ein Impfstoff verfügbat sein: "Ich bin zuversichtlich, dass im Januar beziehungsweise Februar schon breitflächig geimpft werden kann mit dem, was meine Firma Curevac liefert."