Vizemeister mit Dreifachbelastung: Kann Schalke das Vorjahr bestätigen?
Jochen Tittmar: Schalke wird auch im nächsten Jahr international dabei sein. Der Kader wurde nun erstmals komplett nach den Vorstellungen von Trainer Domenico Tedesco bearbeitet, Manager Christian Heidel hat ihm vielversprechende Neuzugänge geliefert. Dazu ist Tedesco ein zu guter Trainer, als dass S04 nun einen Absturz erleiden würde. Die Champions-League-Qualifikation halte ich absolut für möglich.
Nino Duit: Die Vizemeisterschaft wiederholt Schalke nicht, für einen Champions-League-Startplatz reicht es aber trotzdem. Mit seinem Knowhow und dem zwar nicht in der Spitze, dafür aber in der Breite verstärkten Kader schafft es Tedesco, die Mehrfachbelastung zu steuern.
Stefan Petri: Man darf nicht vergessen, dass Königsblau in der Vorsaison auch deswegen mit gerade mal 63 Punkten Zweiter geworden ist, weil sich die Konkurrenz nicht mit Ruhm bekleckert hat. Selbst bei ähnlichem Verlauf könnte diesmal also nur Platz drei oder vier herausspringen. Einen Absturz schließe ich aber aus, dafür steht die Abwehr zu sicher. Nach vorn hat man die Breite, aber für mich nicht genügend Firepower.
Jonas Rütten: Zur Vizemeisterschaft wird es nicht mehr reichen. Ich nehme an, dass Schalke am Ende aber international spielen wird. Ich halte viel von Tedesco und auch die Transfers sind gute bis sehr gute Griffe. Allerdings stellte gerade Mascarell in der Vorbereitung wieder seine Verletzungsanfälligkeit unter Beweis, Stambouli fehlt wochenlang, Oczipka noch länger, Kehrer, Meyer und Goretzka sind weg. Das muss man erstmal alles kompensieren. Ich glaube zwar nicht, dass Schalke jetzt aufgrund der Dreifachbelastung einen totalen Kollaps erleiden wird. Aber es wird zwei bis drei Plätze am Ende nach unten gehen.
Stefan Zieglmayer: Ich halte es da mit meinem Namensvetter. Die Konkurrenz ist im Vergleich zum Vorjahr stärker. Schalke hingegen hat sich in der Spitze gefühlt leicht verschlechtert. Tedesco wird Königsblau aber immerhin auf einen Europa-League-Platz hieven.
Jochen Rabe: Ich widerspreche euch in der Analyse, dass sich Schalke in der Spitze verschlechtert hat. Warum denn? Sane, Uth, Mascarell und Serdar sind blitzgescheite Transfers und können die Abgangsseite meines Erachtens aufwiegen. Dazu wird sich der Tedesco-Fußball im zweiten Jahr weiterentwickeln. Vizemeister werden sie nicht, aber sie laufen hinter Bayern und dem BVB auf Rang drei an. Das wäre für mich definitiv eine Bestätigung der starken Vorsaison.
Bundesliga: Die Vizemeister der letzten sechs Saisons
Saison | Vizemeister | Punkte |
2017/2018 | FC Schalke 04 | 63 |
2016/2017 | RB Leipzig | 67 |
2015/2016 | Borussia Dortmund | 78 |
2014/2015 | VfL Wolfsburg | 69 |
2013/2014 | Borussia Dortmund | 71 |
2012/2013 | Borussia Dortmund | 66 |