Felix Magath holt zum Rundumschlag gegen den HSV aus

Von SPOX
Felix Magath hatte den Hamburger SV selbst von 1995 bis 1997 trainiert.
© getty

Felix Magath hat zum Rundumschlag gegen den Hamburger SV ausgeholt. Der 64-Jährige kritisierte Spieler und Vereinsführung des abstiegsbedrohten Bundesliga-Dinos. Auch den aktuellen Trainer Christian Titz sieht Magath nicht als Heilsbringer.

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Wer "mittlerweile unter der Bezeichnung 'HSVer' für den Verein tätig ist, da würde ich diese Bezeichnung nicht verwenden", sagte Magath gegenüber dem NDR Sportclub und NDR 90,3.

Die Klub-Ikone, die über 360 Spiele für den HSV absolviert hat, habe "schon lange keinen mehr gesehen, der etwas für den HSV gemacht hat". Das träfe sowohl auf die Vereinsführung als auch auf Spieler zu: "Als ich 1976 zum HSV kam, spielten dort etwa 20 Spieler, die darauf stolz waren. Dieser bedingungslose Einsatz für den HSV ist schon lange nicht mehr zu sehen."

Die Profis würden jedoch viel zu selten zur Rechenschaft gezogen werden. "Seit 20 Jahren sind es nur die Trainer, die jedes Jahr drei, viermal gewechselt werden, wenn es geht", sagte Magath. Dies sei jedoch nicht immer der richtige Weg: "Es wird überhaupt nicht darüber gesprochen, dass ständig Geld verschleudert wird für eigenes Unvermögen. Die Verantwortung dafür trägt niemand", sagte Magath.

Felix Magath wenig begeistert von Trainer Christian Titz

In dieser Spielzeit standen beim HSV mit Markus Gisdol, Bernd Hollerbach und nun Christian Titz drei verschiedene Trainer an der Seitenlinie. Unter Letzterem war in den vergangenen Wochen zumindest spielerisch eine deutliche Verbesserung spürbar, auch die Fans scheinen zufrieden mit Titz.

Magath sieht den 47-Jährigen allerdings kritischer: "Ich kann die Qualität seiner Arbeit nicht wirklich beurteilen. Aber nach dem, was ich bisher gehört habe, ist es auch wieder so, dass Herr Titz vom HSV lebt und nicht der HSV vom Herrn Titz."

Die vielen Trainerwechsel und Unstimmigkeiten auf Führungsebene hätten den HSV in ein schlechtes Licht gerückt. "Wie sich der HSV seit Monaten und Jahren dargestellt, da kann man als Fan nur noch sagen, 'das wird nix mehr'. Und es ist leider auch nicht abzusehen, dass sich das irgendwann nochmal ändert", erklärte Magath.

Felix Magath: HSV braucht keinen Abstieg

In der Öffentlichkeit wurde aus diesem Grund immer wieder diskutiert, ob ein Abstieg des HSV nicht einen willkommenen Neuanfang bedeuten könnte. Magath meint jedoch, der HSV hätte dazu schon nach den knappen Klassenerhalten in der jüngsten Vergangenheit Gelegenheit gehabt.

"Wenn ich daran denke, wie man sich nach den niveaulosen Relegationsspielen gegen den KSC gefeiert hat und feiern ließ, dann kann ich nur sagen, man hat schon seit Jahren die Dinge falsch analysiert. Und wenn man nicht richtig beurteilen kann, wo man im Verhältnis zu anderen steht, dann kann man nur falsche Entscheidungen treffen", sagte Magath.

Fußball-Deutschland, so Magath, habe seine Späße in den letzten Jahren nur noch mit und über den HSV gemacht: "Aber richtig ernst genommen wurde er nie. Und wie man heute sieht, auch zu Recht."

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