Im Alter von 27 Jahren spielte Kampl mit Bayer Leverkusen, Borussia Dortmund und RB Leipzig bereits für drei Topklubs in der Bundesliga. Zu einem Meistertitel hat es allerdings noch nicht gereicht.
"Ich hoffe, dass es irgendwann mal dazu kommt. Ich war Balljunge im Leverkusener Stadion zu der Zeit, in der Bayer 04 immer Zweiter wurde. Schon da habe ich mir vorgestellt, wie schön es wäre, mal Meister zu werden", erklärte Kampl.
Aber er weiß, dass das Hindernis Bayern München, auf dem besten Weg zum sechsten Titel in Folge, kaum zu überwinden ist: "Im Moment sind die Bayern eine Klasse für sich, denen kann in der Bundesliga momentan keiner das Wasser reichen."
Die Bayern hätten nicht nur Qualität, sondern auch die nötige Erfahrung - "und das auf jeder Position doppelt und dreifach. Deshalb sind sie derzeit in ihrer eigenen Welt."
Lieber Leipzig als China
Leipzig kämpft mit einigen anderen Teams derzeit um einen Platz in der Champions League. Kampl war im Sommer für 20 Millionen Euro aus Leverkusen zu RB gewechselt. Es habe damals zwei Optionen gegeben: "Entweder Roger Schmidt, dem ich in meiner Karriere sehr viel zu verdanken habe, zu Beijing Guoan zu folgen. Da wäre die sportliche Herausforderung sicher nicht so hoch gewesen wie in der Bundesliga. Oder der Wechsel nach Leipzig, über den ich sehr froh bin", so Kampl.
Bei den Bullen ist er mit 27 schon ein echter Veteran. "Ich wusste von vornherein, was da in Leipzig entstehen würde, weil ich die Entwicklung in Salzburg unter Ralf Rangnick ja auch schon einmal mitgemacht habe", begründete er seine Entscheidung. Ihm sei früh klar geworden, "dass Leipzig zu einer Top-Mannschaft werden würde."
Trotzdem hatte ihn sein Weg 2015 von RB Salzburg zuerst nach Dortmund geführt. Ich wollte ja Anfang 2015 eigentlich zu Roger Schmidt nach Leverkusen wechseln, was letztlich nicht geklappt hatte. Dann hatte ich plötzlich das Angebot von Borussia Dortmund, einer der besten Mannschaften überhaupt. Da war für mich klar, dass ich das machen musste und auch wollte", verriet Kampl.
"Probleme in Dortmund haben mich reifer gemacht"
Das Jahr in Dortmund sei sportlich für ihn nicht erfolgreich gewesen, "aber ich habe dort auch mal erlebt, wie es ist, wenn es für einen selbst nicht so gut läuft. Diese Erfahrung hat mich auch reifer und mental besser gemacht."
Begonnen hatte er seine Karriere in Deutschland im Nachwuchs von Bayer Leverkusen. Damals sei die sportliche Konkurrenz aber zu groß gewesen: "Michael Ballack, Arturo Vidal, Lars Bender, Gonzalo Castro, Toni Kroos - da hatte ich einfach zu viele Spieler vor mir."
Deshalb sei er zu einem Verein gewechselt, bei dem er mehr Spielpraxis bekam - über Greuther Fürth, Osnabrück, Aalen führte der Weg nach Salzburg. "Mein Traum war es, über diesen Umweg wieder in die Bundesliga zu kommen", sagte Kampl. "Letztendlich ist alles so gekommen, wie ich es mir damals ausgemalt habe."