Fan-Verband widerspricht Berichten

SID
Der Großteil der Schalke-Fans möchte gegen die Ausgliederungspläne vorgehen
© getty

Nicht nur die 0:2-Niederlage gegen Mainz 05 sorgt beim FC Schalke 04 derzeit für Gesprächsstoff, auch das kolportierte Vorgehen von Klubchef Clemens Tönnies bezüglich einer Ausgliederung der Profiabteilung ist ein Thema.

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Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, bat Tönnies am vergangenen Dienstag auf einem Treffen mit den Bezirksleitern der Schalker Fan-Klubs um Unterstützung für die Ausgliederungspläne. Der 58-Jährige habe dies ohne ein Mandat des Aufsichtsratgremiums getan. Vorgegebene Politik des Vereins sei es nämlich, zunächst einmal die Vorteile einer Ausgliederung im Gegensatz zum Status als eingetragener Verein zu prüfen.

Nach Veröffentlichung des FAZ-Berichtes widersprach der Schalker Fan-Club Verband jedoch der Darstellung der Zeitung. Man wolle "deutlich klarstellen, dass die Informationen der FAZ nicht der Wahrheit entsprechen", heißt es in einer Erklärung des Fan-Verbandes.

Man habe sich bei dem Treffen zwar durchaus darüber ausgetauscht, wie sich Schalke in Zukunft aufstellen ließe. Klar sei aber, "dass der Schalker Fan-Club Verband deutlich für einen e. V. steht".

Ausgliederung schon länger im Raum

Weiter heißt es: "Ebenso sind die Informationen falsch, dass die Vertreter des Verbandes von Tönnies aufgefordert wurden, für eine mögliche Ausgliederung in den Bezirken und bei den Fan-Clubs zu werben. Vielmehr hat Tönnies alle dazu aufgefordert, die Mannschaft in den letzten Spielen zu unterstützen."

Schon in der Vergangenheit hatte sich Tönnies Gedanken über eine mögliche Umwandlung des Vereins zu einer Kommanditgesellschaft auf Aktien oder einer Aktiengesellschaft gemacht. In einem exklusiven Interview mit Goal hatte er im Sommer 2014 noch gesagt, dass man "unseren Klub als eingetragenen Verein für die Mitglieder erhalten" wolle.

Fans planen Proteste

Im Oktober letzten Jahres waren seine Aussagen bezüglich dieses Themas schon nicht mehr ganz so deutlich. "Wenn wir uns mit Bayern, Dortmund, Red Bull, Leverkusen oder Wolfsburg vergleichen, sind wir der letzte Dino, der ein Verein ist. Wir müssen das beobachten und dann sehen: Haben wir Handlungsdruck das zu verändern? Das müssen dann jedoch die Mitglieder entscheiden, nicht Clemens Tönnies. Ich liebe diesen Verein, so wie er ist", erklärte er damals gegenüber dem Westfallen-Blatt.

Für das anstehende Heimspiel gegen Stuttgart planen einige Fangruppen unterdessen Protestaktionen gegen eine mögliche Ausgliederung, wie die FAZ weiter berichtete.

Neben dem Thema Ausgliederung ist derzeit offenbar auch eine Vertragsverlängerung mit Gazprom ein Thema, das Tönnies beschäftigt. Schalke will auch in Zukunft mit dem Unternehmen zusammenarbeiten. "Gazprom ist mit dem Engagement hoch zufrieden, der Verein ist es auch", sagte Tönnies dem Tagespiegel.

Nun wolle man sich "zu gegebener Zeit" zusammensetzen und über eine Vertragsverlängerung sprechen.

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