"Eine beschissene Saison gespielt"

Von SPOX
Martin Harnik hat mit dem VfB gerade so den Klassenerhalt gesichert
© getty

Der Klassenerhalt ist einen Spieltag vor dem Saisonende geschafft. Grund zur Freude gibt es beim VfB Stuttgart allerdings nicht. Schließlich wollten die Schwaben ursprünglich ein Wörtchen im Kampf um die internationalen Plätze mitsprechen. Nun fand Martin Harnik deutliche Worte für die Situation.

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"Wir haben eine beschissene Saison gespielt", wetterte Harnik nach der 1:2-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg in den Katakomben der Mercedes-Benz Arena.

32 Punkte haben die auf Rang 15 liegenden Stuttgarter derzeit auf dem Konto. Am Samstag geht es zum FC Bayern, weitere Zähler kommen also wohl eher nicht dazu.

Zwischendurch sah es sogar zappenduster aus, erst die Verpflichtung von Trainer Huub Stevens brachte eine Besserung. "Auch wenn wir den Karren noch einmal aus dem Dreck gezogen haben, ist das nicht unser Anspruch und auch nicht der des Vereins", stellte Harnik klar.

Und der österreichische Nationalspieler ergänzte: "Das war nicht die erste Saison, in der wir enttäuscht haben. Das müssen wir hinterfragen. Jetzt muss eine Lösung gefunden werden und jeder muss die Karten auf den Tisch legen. Da ist jeder Spieler gefragt, aber auch die Verantwortlichen."

"Viele haben in erster Linie an sich gedacht"

Für Harnik war nicht in erster Linie die Qualität im Kader zu gering. Es habe viel mehr am nötigen Spirit innerhalb der Mannschaft gefehlt. Die vielen Trainerwechsel - auf Bruno Labbadia folgte Thomas Schneider, dann kam Stevens - hätten eine Rolle gespielt. Und die ständigen Veränderungen in der Hierarchie im Team.

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"Viele haben in erster Linie an sich gedacht und dann erst an die Mannschaft. In den letzten Wochen ist das besser geworden, weil sich jeder in den Dienst der Mannschaft gestellt und zurückgesteckt hat. Das war natürlich auch ein Verdienst von Huub Stevens, der klare Signale gesetzt und immer betont hat, dass alle wichtig sind. Das ist uns den größten Teil der Saison abgegangen", sagte der 26-jährige Offensivspieler.

Harnik kritisiert Jugend-Wahn

Ein weiteres Problem sei die Entscheidung der Verantwortlichen um Sportdirektor Fredi Bobic gewesen, mitten in der Krise voll auf die Jugend zu setzen.

"Das war ein krasser Schnitt, der von allen Seiten unterstützt wurde. Da hatte man es schwer, den ein oder anderen wieder einzufangen. Junge Spieler haben unglaubliche Aufmerksamkeit bekommen, da ist es ganz normal, dass der ein oder andere auch abhebt", so Harnik.

Es sei bezeichnend gewesen, dass ausgerechnet ein alter Hase wie Stevens das Ruder herumreißen konnte. Doch wie geht es am Neckar weiter? Ist Stevens auch in der kommenden Saison Trainer des VfB?

Der Niederländer soll erster Ansprechpartner der Stuttgarter sein, doch es werden auch andere Namen gehandelt. Die "Bild" brachte beispielsweise eine Rückholaktion von Meister-Coach Armin Veh ins Spiel.

Martin Harnik im Steckbrief

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