"Ich bin weggefahren, aber nicht ohne ein Wort", rechtfertigte sich Huszti gegenüber "Bild". Der 31-Jährige versuchte, dem Eklat den Wind aus den Segeln zu nehmen: "Ich habe schon vor drei Wochen Bescheid gesagt, dass ich für die Freundschaftsspiele nicht hierbleibe. Ich sage nur die Wahrheit."
Die Niedersachsen hatten für die Zeit nach dem Saisonende noch einige Testspiele anberaumt und reagierten auf die vorzeitige Abreise des Spielmachers höchst verärgert. "Das ist völlig inakzeptabel und ein Affront gegen den Klub und die Mannschaft", ließ Vereinspräsident Martin Kind verlauten und stellte eine "drastische Geldstrafe" in Aussicht.
"Ich übernehme die Verantwortung"
"Ich weiß, dass ich den Vertrag respektieren muss. Ich übernehme die Verantwortung", so Huszti, der die Strafe annehmen wolle "wie ein erwachsener Mann". Der mit zehn Toren beste 96-Torschütze der abgelaufenen Saison wollte seine Aktion zudem ausdrücklich nicht als Provokation einer Vertragsauflösung verstanden wissen.
"Wieso soll ich dann so etwas machen?", insistierte Huszti. "Das macht es doch nur schwieriger. Ich habe kein Problem mit dem Trainer, dem Manager, dem Präsidenten oder 96. Ich liebe 96. Das alles hat gar nichts mit 96 und meiner Zukunft zu tun."
"Ich bin leer im Kopf, ausgebrannt"
"Ich bin leer", erklärte der Mittelfeldmann seinen verfrühten Urlaub mit mentalen Beweggründen. "Es war eine ganz schwierige Saison - auch für meinen Kopf. Ich habe 30 Spiele gemacht, so viele wie lange nicht. Ich habe alles für 96 gegeben", so Huszti. "Ich bin leer im Kopf, ausgebrannt, brauche die Pause mit meiner Familie."
Zur neuen Saison möchte der 2012 aus St. Petersburg zu den Roten zurückgekehrte Profi wieder angreifen: "Ich trainiere auch im Urlaub nach den Plänen, habe wie jedes Jahr einen Privat-Trainer."
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