"Nach reiflicher Überlegung und angesichts der anhaltenden Krise sind wir zu der Überzeugung gelangt, dass zum jetzigen Zeitpunkt nur noch ein Wechsel in der Mannschaftsführung die dringend notwendige Wende herbeiführen kann", sagte Bayer 04-Geschäftsführer Michael Schade.
Auch Sportdirektor Rudi Völler sah keine andere Lösung, um die extreme Talfahrt noch zu stoppen.
"Diese Entscheidung ist uns mehr als schwer gefallen, denn Sami hat in den vergangenen zwei Jahren einen tollen Job gemacht. Die dramatische Entwicklung der jüngsten Wochen ließ uns aber letztlich keine andere Wahl, als nun die Trennung herbeizuführen", sagte Völler.
"Was er gemeinsam mit seinem Trainerteam noch in der Hinrunde aus unserer Mannschaft herausgeholt hat, war weit über den Erwartungen und hat ihm Lob von allen Seiten eingebracht. Umso schmerzhafter ist für uns der jetzige Einbruch. Wir wollen und müssen alles versuchen, die Saison noch zu retten", so Völler weiter.
Lewandowski kehrt zurück
Dafür wird Bayers Jugend-Cheftrainer Sascha Lewandowski die erste Mannschaft bis Saisonende betreuen.
"Sascha Lewandowski kennt die Mannschaft aus dem Effeff, er kennt die Strukturen des Vereins und braucht deshalb keine große Eingewöhnungszeit. Wir denken, dass dies ein großer Vorteil in unserer jetzigen Situation ist und dass so schneller geeignete Maßnahmen eingeleitet werden können, um das Schiff wieder auf Kurs zu bringen", hofft Geschäftsführer Schade.
Auch Völler sieht in Lewandowski den geeigneten Mann, die Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb zu verwirklichen: "Sascha hat bewiesen, dass er ein Toptrainer ist und uns schon einmal - nach dem Scheitern von Robin Dutt gemeinsam mit Sami Hyypiä - in einer kritischen Situation geholfen. Wir glauben fest daran, dass es ihm abermals gelingen wird."
"Keine einfache Situation für mich"
Lewandowski hatte die Werkself in der letzten Saison zusammen mit Hyypiä betreut und war im Sommer zurück in die Jugend-Abteilung gewechselt.
"Es ist keine leichte Situation für mich, nun Samis Stelle einzunehmen", sagte Lewandowski. "Wir haben mehr als ein Jahr lang gemeinschaftlich die Verantwortung für diese Mannschaft getragen. Da übernimmt man nicht ohne zu bedauern, dass der einstige Partner seine Vorstellungen nicht mehr verwirklichen konnte. Aber als Angestellter des Vereins stehe ich auch in der Verantwortung, meinem jetzigen Auftrag gerecht zu werden."
Kein Weinzierl-Wechsel
FCA-Manager Stefan Reuter schloss einen Wechsel von Markus Weinzierl nach Leverkusen aus. "Er hat ein klares Bekenntnis abgegeben und klar gesagt, dass er sich hier wohl fühlt und den Weg mit uns weiter gehen will", so Reuter von Weinzierls Klub FC Augsburg nach dem 1:0 (1:0) der Schwaben gegen Bayern München.
Reuter meinte, er habe Weinzierl wegen des kolportierten Leverkusener Interesses gefragt, "ob ich etwas wissen muss. Und er hat geantwortet: Nein, passt alles."
Sami Hyppiä im Steckbrief