Rosberg hängt Hamilton deutlich ab

Nico Rosberg sicherte Mercedes beim Qualifying in Austin die 16. Pole Position der Saison 2014
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Nico Rosberg hat beim Großen Preis der USA der Formel 1 in Austin/Texas seinen Mercedes-Stallrivalen Lewis Hamilton in die Schranken gewiesen und ihm die Pole Position streitig gemacht. Auf dem Circuit of the Americas (COTA) fuhr der WM-Zweite in 1:36,067 Minuten die schnellste Rundenzeit und verwies den Engländer mit deutlichen 0,376 Sekunden Vorsprung auf den zweiten Platz.

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Weltmeister Sebastian Vettel präsentierte sich in Q1 nur kurz den Fans und fuhr nach Q1 in seine Garage, weil er am Sonntag aufgrund des Einsatzes der sechsten Powerunit aus der Box starten muss. "Es war ziemlich langweilig. Ich weiß nicht, ob mich überhaupt alle gesehen haben", nahm Vettel den Kurzeinsatz, der für Platz 17 gereicht hätte, mit Humor: "Das Wichtigste war für uns heute Vormittag erledigt Am Nachmittag haben wir nur unsere Pflicht getan."

Derweil holte sein Teamkollege Daniel Ricciardo für Red Bull die Kohlen aus dem Feuer: Der Australier belegte Rang fünf hinter den Williams von Valtteri Bottas und Felipe Massa.

Das gesamte Ergebnis in der Übersicht

Die Dominanz der Silberpfeile war allerdings einmal mehr erdrückend. Selbst der drittplatzierte Bottas hatte fast eine ganze Sekunde Rückstand auf die Silberpfeile. "Die Zusammenarbeit mit meinen Ingenieuren hat richtig gut funktioniert", freute sich Rosberg anschließend über die perfekte Vorstellung: "Wir haben ein Auto im Qualifying hinbekommen, mit dem ich glücklich war. Die Balance war gut."

Die neunte Pole des Deutschen in dieser Saison war eine kleine Überraschung, nachdem sein Teamkollege Hamilton in den drei Freien Trainings jeweils die schnellste Rundenzeit gefahren war. "Ich hatte Probleme mit den Bremsen. Die linke Bremsscheibe war immer um die 100 Grad kälter als die rechte", sagte Hamilton, der sich mehrmals verbremste: "Vielleicht habe ich da die Zeit verloren. Aber selbst wenn das der Fall war: Nico war heute schneller."

Selbst Niki Lauda kam da nicht aus dem Schwärmen heraus: "Das war eine Wahnsinnsrunde von Nico. Ich glaube nicht, dass Lewis die jemals gefahren hätte. Nico hat die Schwäche der Vergangenheit abgelegt, der Zweikampf geht morgen richtig los."

Sutil schafft es in die Top Ten

Während die silberne Reihe eins kaum Verwunderung hervorrief, mauserte sich Adrian Sutil zur größten Überraschung des Zeittrainings. Der Gräfelfinger fuhr für das krisengeschüttelte Sauber-Team die zehntschnellste Zeit und qualifizierte damit erstmals in der Saison 2014 ein Auto der Schweizer Privatiers für die Top Ten.

"Das hat sehr gut getan", erklärte Sutil anschließend bei "Sky": "Heute waren die Bedingungen perfekt für uns. Gestern war alles wie immer, aber aus irgendeinem Grund - ich nehme an, es waren die kühlen Temperaturen - ging es heute besser. Das gab Selbstvertrauen. Ich konnte endlich mal ein bisschen aggressiver ans Werk gehen. Dann kommt auch etwas Besseres dabei raus."

Der Deutsche hatte aber auch Glück: Pastor Maldonado hätte ihn in Q2 beinahe aus den Top Ten verdrängt. Der Venezolaner überfuhr seinen Lotus jedoch zweimal und schied als Elfter aus. Trotzdem gewann er der Situation etwas Positives ab: "Wir sind in einer viel besseren Situation als bei allen anderen Rennen zuvor. Wir werden um Punkte kämpfen."

Derweil fuhr Nico Hülkenberg im Force India aus kuriosem Grund nur auf den 13. Startplatz. "Das ist mir noch nie passiert", erklärte er bei "RTL" das Ausscheiden im zweiten Abschnitt: "Auf meiner letzten Runde hat sich eingangs Kurve zwölf ein Abreißvisier um meinen Vorderreifen gewickelt. Beim Einlenken in die Kurve hatte ich dann null Grip und Vibrationen ohne Ende. Am Ausgang der Kurve hat es sich wieder gelöst, aber ich habe über zwei Zehntelsekunden verloren."

Alonso hängt Räikkönen ab

Besser lief es für Vizeweltmeister Fernando Alonso, der ohne Probleme einmal mehr seinen Ferrari-Teamkollegen Kimi Räikkönen abhängte. Während der Spanier als Sechster vor den McLaren-Fahrern Jenson Button und Kevin Magnussen startet, reichte es bei Räikkönen nur zur neuntschnellsten Zeit.

Immerhin rutscht der Finne für den Start am Sonntag wie auch Sutil, Pastor Maldonado (Lotus) und Sergio Perez (Force India) noch einen Platz nach vorne, weil bei Button das Getriebe gewechselt werden musste. Ebenfalls bestraft wird Daniil Kvyat, der in seinem Toro Rosso bereits den siebten Verbrennungsmotor fährt. Der Russe wird das Rennen als Letzter beginnen.

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