Der Brite brannte am Samstag in Abu Dhabi in 1:22,595 Minuten die schnellste Runde in den Asphalt. Teamkollege Oscar Piastri (Australien) musste sich um knapp zwei Zehntel geschlagen geben und machte die erste Startreihe für McLaren perfekt. "Die erste Reihe ist für das Team traumhaft. Hoffentlich geht es morgen so weiter", jubelte er.
Dritter wurde Ferraris Carlos Sainz (Spanien), trotzdem lief es für McLarens Konkurrenten nicht nach Plan. Dahinter überraschte Nico Hülkenberg in seinem Haas mit einem herausragenden vierten Platz - musste um diesen aber zittern.
Weil Ferrari-Star Charles Leclerc in Q2 auf seiner schnellen Runde in Kurve eins Zentimeter abseits der Strecke unterwegs war, wurde seine Zeit gestrichen. Der Monegasse fiel im Klassement auf Rang 14 zurück, kassierte für das Rennen am Sonntag (14.00 Uhr) wegen einer neuen Batterie allerdings zudem eine Zehn-Plätze-Strafe - startet also als Letzter.
Sainz, der nach dem Rennen die Scuderia in Richtung Williams verlässt, konnte immerhin leicht den Anschluss halten. "Es wird meine letzte Chance auf einen Sieg für einige Zeit sein. Wir haben morgen nichts zu verlieren", sagte er. Platz fünf ging an Weltmeister Max Verstappen (Niederlande) in seinem Red Bull.
Lewis Hamilton scheidet in Q1 aus
Dicke Luft zum Abschied: Rekordweltmeister Lewis Hamilton wird seinen letzten Grand Prix für Mercedes weit hinten im Feld starten - gleich nach dem Qualifying war der Ton bei Teamchef Toto Wolff deshalb rau. "Ich bin so wütend, es ist eine Schande, ihn so zu verabschieden", schimpfte er bei Sky, der Fehler liege eindeutig beim Team: "Es ist unentschuldbar. Lewis' letztes Rennen bei uns, und wir machen einen auf schlau."
Grund für seine Aufregung: Hamilton war als einer der Letzten am Ende von Q1 rausgeschickt worden, kollidierte dann unglücklich mit einem auf der Strecke liegenden Poller und konnte sich nicht verbessern. "Unglaublich, unglaublich unangenehm. Darf in einem Weltklasse-Team wie bei uns nicht passieren", so Wolff. Das Team habe "Lewis hängen lassen" und ein "würdiger Abschied" werde am Rennsonntag "nicht gelingen".
Auch Hamilton selbst konnte sein Unglück kaum fassen. "Ich bin so weit hinten. Ich dachte, ich würde ums Podium kämpfen und muss jetzt hoffen, überhaupt in die Punkte zu fahren", sagte er.
Nach zwölf Jahren und sechs WM-Titeln ist für den 39-Jährigen nach dem GP am Sonntag bei Mercedes Schluss - Erzfeind Ferrari ist Hamiltons künftiger Arbeitgeber.
Der Emmericher Hülkenberg brillierte hingegen in seinem letzten Qualifying für sein Team. Ab 2025 geht er für Sauber bzw. Audi an den Start. Weil er aber in Q2 in der Boxengasse überholte, könnte ihm noch eine Strafe drohen. Sie käme zur Unzeit: Gemeinsam mit Teamkollege Kevin Magnussen - der ebenfalls den US-Rennstall verlässt - kämpft er noch gegen Alpine um Platz sechs in der Team-WM. Der Däne fiel gegen Hülkenberg auf Platz 15 deutlich ab.
Beim französischen Rennstall lief es lediglich für Pierre Gasly nach Plan. Der Franzose setzte die sechstschnellste Zeit. Teamkollege und Grand-Prix-Debütant Jack Doohan (Australien) wurde Letzter. In der Konstrukteurswertung liegt Alpine fünf Punkte vor Haas.