Verstappen lag in Führung, als sich der bereits einen Umlauf zurückliegende Ocon im Senna-S zurückrunden wollte. Dabei traf Ocon Verstappen am rechten Hinterrad, beide drehten sich von der Strecke.
"Was für ein Idiot! Was für ein ******* Idiot", schimpfte Verstappen direkt nach dem Crash am Funk. Zudem zeigte er beim Wenden den Mittelfinger in Richtung Ocon.
Nach der Zieleinfahrt fluchte Verstappen weiter am Funk: "Ich hoffe, ich finde ihm nicht im Paddock, sonst ***!"
Tatsächlich trafen die beiden Kontrahenten beim Wiegen aufeinander. Der Niederländer stellte Ocon zur Rede, nannte ihn "Pussy" und schubste ihn mehrfach durch den Raum. Die anwesenden Stewards mussten dazwischen gehen, um die Situation zu beruhigen.
Esteban Ocon: "Er war wirklich aggressiv"
"Sein Verhalten danach beim Wiegen war unglaublich. Er hat mich herumgeschubst, war wirklich aggressiv. Er wollte mir eine reinhauen. Das ist nicht professionell", berichtete Ocon gegenüber RTL: "Ich bin gewöhnt, mit Max zu kämpfen. Das war immer so, er wird sich nie ändern."
Red Bulls Teamchef Christian Horner war später gegenüber Sky der Meinung, dass Verstappen "ziemliche Zurückhaltung bewiesen" hätte: "Esteban kann von Glück reden, mit einem Schubser davongekommen zu sein. Da kochen die Emotionen hoch."
Motorsportchef Helmut Marko ging sogar noch einen Schritt weiter und sprach indirekt von einer Verschwörung. "Ein Überrundeter, der bei Mercedes unter Vertrag steht, rempelt den Führenden von der Strecke", sagte der Österreicher im ORF: "Das ist unglaublich! Also ich will da gar keinen weiteren Kommentar abgeben, ich habe so etwas noch nie gesehen."
Ocon wird für Manöver bestraft
Verstappen war nach der Kollision hinter Hamilton, den er erst wenige Runden zuvor überholt hatte, zurückgefallen und konnte die Lücke zum späteren Sieger nicht mehr schließen. Ocon bekam von den Rennkommissaren eine 10-Sekunden-Stop-and-Go-Strafe aufgebrummt und beendete das Rennen als 15.
Die Schuld am Unfall sah Ocon allerdings nicht bei sich: "Ich kann mich nicht in Luft auflösen. Er hat mir keinen Platz gelassen."
Am Abend gab es eine Anhörung, nach der die Stewards entschieden, Verstappen aufgrund eines Verstoß gegen Artikel 12.1.1.c des Internationalen FIA-Verhaltenskodex zu bestrafen. Er muss in den nächsten sechs Monaten zwei Tage öffentlichkeitswirksame Arbeit unter Aufsicht der FIA ausüben.