Der Pole absolviert am Mittwoch der kommenden Woche die offiziellen Testfahrten für das Renault-Werksteam auf dem Hungaroring. Das bestätigte der Rennstall von Nico Hülkenberg am Montag.
"Nach diesem Test werden wir die gesammelten Informationen sorgfältig auswerten, um herauszufinden, unter welchen Umständen eine Rückkehr in den Wettbewerb für Robert in den kommenden Jahren möglich wäre", sagte Renault-Sportchef Cyril Abiteboul.
Der hochtalentierte Kubica hatte seine Formel-1-Karriere 2006 begonnen und entwickelte sich zu Polens großer Motorsport-Hoffnung. Bei 76 Starts für BMW Sauber und Renault holte er einen Sieg, 12 Podestplätze und 273 Punkte, 2008 wurde er WM-Vierter.
Schwerer Unfall stoppte Kubica
Ein schwerer Unfall 2011 als Gaststarter bei einer Rallye in Italien beendete seine Karriere in der Königsklasse jedoch vorerst. Die Beweglichkeit seines rechten Arms ist bis heute stark eingeschränkt, entsprechend müssen die technischen Gegebenheiten in den Boliden für Kubica angepasst werden.
Ab Ende 2013 nahm Kubica in leicht umgebauten Autos schon an der Rallye-WM teil. In diesem Jahr wurde ein kaum für möglich gehaltenes Formel-1-Comeback dann plötzlich konkreter: Renault ermöglichte ihm im Juni und Juli zwei Tests in einem alten Boliden. "Diese beiden Tage haben Robert und uns erlaubt, viele Daten zu sammeln", sagte Abiteboul: "Bei der Session mit dem R.S.17 in Ungarn erhalten wir nun ganz repräsentative Informationen in einem aktuellen Auto."
Chance auf eine zweite Karriere
Sein erster Test in Valencia hatte noch wie eine Gefälligkeit vonseiten Renaults gewirkt. "Ich hoffe, man hat ein wenig von meinem alten Ich gesehen", sagte Kubica damals: "Das war sehr emotional: Ich bin stolz darauf, dass ich das schaffe. Aber ich habe auch wieder gespürt, was ich verloren habe."
Nun erhält der Pole tatsächlich die Chance auf eine zweite Karriere. Für Renault hätte eine künftige Verpflichtung Kubicas zudem wohl enormen PR-Wert. Zudem ist Hülkenbergs Teamkollege Jolyon Palmer in dieser Saison noch ohne Punkte. Abiteboul erhöhte zuletzt öffentlich den Druck auf den Briten, dessen Vertrag am Jahresende ausläuft.