Die größten Aufreger aller Zeiten

Von Alexander Mey
Hier ist Räikkönen im Bild. Wer findet ihn?
© Getty

München - Der Monaco-GP ist ein Mythos. Jeder Formel-1-Fahrer oder Experte bekommt glänzende Augen, wenn er von der Aura spricht, die das Rennen im Fürstentum umgibt.

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Aber warum eigentlich? Nur wegen des Glamours, der Gratulation des Fürsten und der halbnackten Frauen rund um die Strecke?

Zu einem Mythos gehört noch ein bisschen mehr. Zum Beispiel Rennen, die durch ihren Verlauf oder spektakuläre Zwischenfälle legendär geworden sind, von denen man auch nach Jahrzehnten noch spricht.

Davon gab es in Monaco eine ganze Reihe. SPOX.com hat die zehn aufregendsten Rennen der fast 80-jährigen Geschichte herausgesucht.

1955  
  

Das damals noch als Europa-GP ausgetragene Rennen ging dank Alberto Ascari in die Geschichte ein. Er verlor nämlich in der Hafenpassage die Kontrolle über seinen Lancia und plumpste mitsamt Auto ins Wasser (VIDEO). Zum Glück konnte er schwimmen und sich so retten. Er startete nie wieder im Fürstentum. 

1967 
 

Dieses Rennen endete tragisch, denn Lorenzo Bandini verunglückte in der Hafenpassage tödlich. Er stürzte im Gegensatz zu Ascari nicht ins Wasser, sondern wurde von Strohballen aufgehalten. Unglücklicher Weise fingen erst das Auto und dann die Ballen Feuer (VIDEO). Bandini hatte keine Chance. In der Folge wurden Strohballen als Streckenbegrenzung abgeschafft. 

1970  
 

Dieses Rennen endete sportlich kurios. Jack Brabham lag in der letzten Runde souverän vor Jochen Rindt in Führung, dann verlor er in der letzten Kurve die Nerven und rutschte geradeaus (VIDEO). Rindt sagte danke und fuhr den Sieg nach Hause. 

1984  
 

Regenchaos in Monaco. Alain Prost lag im Rennen in Führung, machte aber dennoch durch Handzeichen in Richtung Rennkommissare deutlich, dass er einen Rennabbruch fordert. Den gab es dann auch, allerdings sehr umstritten, weil ein Rennkommissar die Entscheidung eigenmächtig traf. Ärgerlich war der Abbruch auch für einen gewissen Ayrton Senna, der im Toleman nämlich rasant auf Prost aufgeholt hatte. 

1988  
 

Diesmal war Ayrton Senna der Hauptdarsteller. Er führte wenige Runden vor Schluss mit einem riesigen Vorsprung, als er von McLaren-Teamchef Ron Dennis die Ansage bekam, den Sieg langsam und vorsichtig nach Hause zu fahren. Prompt verlor Senna die Konzentration und warf das Auto in die Leitplanken und den Sieg dadurch weg (VIDEO). Senna verschwand sofort in sein Appartement in Monaco und tauchte den ganzen Tag über nicht mehr auf. 

1994  
 

Das Rennen wurde von einem schweren Unfall von Karl Wendlinger überschattet. Der Österreicher verlor an der schnellsten Stelle ausgangs des Tunnels die Kontrolle über seinen Sauber und knallte seitlich in die Streckenbegrenzung. Wendlinger lag danach 19 Tage lang im Koma. Heute geht es ihm aber wieder gut.

1996  
 

Schon wieder Regenchaos. Michael Schumacher lag im Ferrari in Führung, warf das Auto dann aber vor dem Tunnel in die Leitplanken. Auch Damon Hill und Jean Alesi schieden in Führung liegend aus. Am Ende kamen nur vier Autos ins Ziel, der Sieger hieß zum ersten und einzigen Mal Olivier Panis. Der fuhr damals einen Ligier. 

2001  
 

Das Rennen ist deshalb bemerkenswert, weil es bis heute der letzte Sieg von Schumi in Monaco war und gleichzeitig der letzte Sieg von Ferrari. Seit diesem Tag liegt so etwas wie ein Fluch über den Roten, wann immer es ins Fürstentum geht. 

2004  
 

Das war so ein Fluch-Jahr für Ferrari, besonders für Schumi. Er lag in Führung, als es wegen eines schweren Unfalls von Fernando Alonso im Tunnel zu einer Safety-Car-Phase kam. Schumacher bremste im Tunnel so stark ab, dass Juan Pablo Montoya hinter ihm nicht mehr reagieren konnte und ihn in die Leitplanken drückte. Schumi kam mit abgeknicktem Vorderrad aus dem Tunnel.

2006  
 

Wieder Ferrari-Fluch, wieder ging es um Schumacher. Schon im Qualifying parkte der Ferrari-Pilot in der Rascasse-Kurve und sorgte damit dafür, dass Fernando Alonso auf der Jagd nach seiner Pole-Position-Zeit die Runde abbrechen musste. Schumi beteuerte einen Fahrfehler, doch die Absicht war ziemlich offensichtlich. Das sahen auch die Rennkommissare so und versetzten Schumi ans Ende des Feldes.