Zittersieg gegen Underdog Ungarn

SID
Das DEB-Team feierte den Sieg gegen Ungarn
© getty

Mit dem sicheren Viertelfinal-Ticket in der Tasche hat sich die deutsche Nationalmannschaft in die bestmögliche Ausgangsposition für die K.o.-Runde der WM in Russland gebracht.

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Das Team von Bundestrainer Marco Sturm siegte am Montagabend in St. Petersburg mit viel Mühe auch gegen Aufsteiger Ungarn 4:2 (0:1, 1:0, 3:1) und beendet die Vorrundengruppe B auf dem zuvor kaum für möglich gehaltenen dritten Rang.

Vier Stunden zuvor hatte Titelverteidiger Kanada die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) durch das 4:0 gegen Frankreich faktisch bereits in ihr erstes Viertelfinale seit fünf Jahren geschossen.

Erst am Dienstag erfährt das Sturm-Team, welchem Favoriten es in der Runde der besten Acht ein Bein stellen kann. Der Gegner wird in jedem Fall ein dicker Brocken: Gastgeber Russland, der Weltranglisten-Dritte Schweden oder der sechsmalige Weltmeister Tschechien.

"Das war ein hartes Spiel, die Ungarn hatten den besseren Start, aber wir sind nochmal zurückgekommen. Das Viertelfinale haben wir uns absolut verdient", sagte Kapitän Marcel Goc. Patrick Hager (32.), Denis Reul (42.), Constantin Braun (58.) und Goc (60.) schossen die Tore zum mühevollen Schlusssieg gegen tapfer kämpfende Ungarn, für die Istvan Sofron (10.) und Kevin Wehrs (46.) erfolgreich waren.

Verletzungspech bei DEB-Team

"Man kann gar nicht beschreiben, wie wichtig das für unseren Sport ist. Das tut der DEL gut, der Nationalmannschaft und dem gesamten Sport in Deutschland", sagte DEB-Präsident bei Sport1 über den Viertelfinal-Einzug, der praktisch schon nach dem 3:2-Überraschungssieg am Sonntag gegen die USA erreicht worden war. Auch Bundestrainer Sturm zeigte sich stolz: "Ich habe vom ersten Tag der Vorbereitung an gewusst, was in der Mannschaft steckt."

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Allerdings bleibt der DEB-Auswahl das Verletzungspech treu. Am Montag musste in Verteidiger Torsten Ankert wegen einer Oberschenkelverletzung bereits der dritte Spieler vorzeitig die Heimreise antreten.

Zuvor war auch für NHL-Profi Tobias Rieder (Knieverletzung) und den Wolfsburger Gerrit Fauser (Schulterprobleme) die WM vorzeitig beendet. Im Spiel gegen Ungarn erwischte es Stürmer Felix Schütz, der nach einem unglücklichen Zusammenprall mit Daryl Boyle (12.) nicht mehr zurück aufs Eis kam. Außerdem plagt sich Verteidiger Constantin Braun seit Tagen mit einer Beinverletzung.

Goc sorgt für die Entscheidung

Die personellen Sorgen und die Müdigkeit durch sieben Spiele in zehn Tagen machten sich vor rund 4000 Zuschauern in der Jubileiny-Halle gegen Ungarn bei den deutschen Spielern deutlich bemerkbar.

Der Aufsteiger kämpfte leidenschaftlich um seine Chance auf den Klassenerhalt, während bei Draisatil und Co. nach dem sicheren Viertelfinal-Einzug die Körperspannung zunächst fehlte. Die Ungarn durften anfangs immer wieder auf NHL-Torhüter Thomas Greiss zustürmen, der mit seinen Paraden einen höheren Rückstand nach dem ersten Drittel verhinderte.

Ab dem Mitteldrittel präsentierte sich der Gastgeber der WM im kommenden Jahr deutlich engagierter, auch wenn leichte Scheibenverluste und Unkonzentriertheiten noch immer auszumachen waren.

Mit viel Willen erzwang Hager jedoch mit seinem dritten Turniertor zunächst den Ausgleich, danach durfte der Mannheimer Verteidiger Reul über sein erst zweites Tor im 63. Länderspiel jubeln. Der plötzliche 2:2-Ausgleich des Weltranglisten-19. brachte nochmal die Spannung zurück, doch Braun Goc behielten die Nerven und entschieden das Spiel.

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