Braun mit Gänsehaut-Comeback

SID
Constantin Braun (l.) hatte sein letztes Spiel 215 Tage vor der Partie am Freitag bestritten
© getty

Nach seiner monatelangen Zwangspause wegen einer akuten Depression hat Nationalspieler Constantin Braun ein Gänsehaut-Comeback im Trikot der Eisbären Berlin gegeben. Und das als Stümer.

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Fast schien es, als wollten die Eisbären Berlin dem Rückkehrer Constantin Braun eine besondere Bühne bereiten.

Eigentlich sollte der Eishockey-Nationalspieler im Heimspiel gegen den EHC München nach vier Monaten Zwangspause wegen einer akuten Depression im dritten Abwehrpaar langsam wieder herangeführt werden.

Doch plötzlich fand sich Braun in der Starting Six des deutschen Meisters wieder. Als Stürmer!

Und so kam der 25-Jährige in den Genuss, beim Vorlesen der Startaufstellung besonders gefeiert zu werden. Die Eisbären-Fans empfingen ihren lange vermissten Spieler mit Sprechchören und einem riesigen Plakat mit der Aufschrift "Willkommen zu Hause, Tine".

Braun: "Unbeschreiblich"

Ein unbeschreiblicher Gänsehaut-Moment sei es gewesen, mit den Teamkollegen wieder auf dem Eis stehen und vor den Fans spielen zu dürfen, sagte Braun hinterher gerührt.

Dass sein letztes Spiel bereits 215 Tage her war, merkte man dem zeitweise unsicher wirkenden Allrounder noch etwas an. Doch das spielte am Ende keine Rolle, auch der 5:2-Sieg der Berliner über ihren Ex-Trainer Pierre Pagé rückte in den Hintergrund.

Braun tat auf dem langen Weg zurück zur Normalität einen wichtigen Schritt, das war es, was am Freitagabend zählte. "Der größte Erfolg heute war, dass Constantin wieder dabei war", sagte Eisbären-Trainer Jeff Tomlinson.

Klub-Manager Peter John Lee betonte jedoch, dass Braun seine Depressionskrankheit noch nicht komplett überwunden habe. "Seine Rückkehr ist auch therapeutischer Natur", sagte Lee, der nach Rücksprache mit den Ärzten grünes Licht für Brauns Einsatz gegeben hatte: "Er hat schon die ganzen Tage auf seine Rückkehr gedrängt. Wir haben ein gutes Gefühl, er ist positiv drauf."

Akute Depressionen

Braun war Ende Oktober ins Mannschaftstraining des DEL-Rekordmeisters zurückgekehrt, nachdem der Profi Anfang August seine Karriere wegen einer akuten Depression unterbrochen und sich in medizinische Behandlung begeben hatte.

"Ich befinde mich aktuell in einer tiefen persönlichen Krise, aus der ich mich ohne professionelle Hilfe nicht herausarbeiten kann", hatte der "MVP" der vergangenen Play-off-Runde in einer Mitteilung seines Klubs damals geschildert. Im Rahmen seiner Therapie hat Braun eine Klinik in Baden-Württemberg besucht.

Der Sport soll ihn nun zusätzlich bei der Gesundung unterstützen. Die Wertschätzungen der Fans werden sicher auch hilfreich sein.

Unmittelbar nach der Schlusssirene im Spiel gegen München riefen die Eisbären-Anhänger lautstark: "Tine, Tine, Tine". Braun kehrte aufs Eis zurück und stimmte die Welle an. "Ich kann meine Gefühle nicht in Worte fassen", sagte Braun.

Constantin Braun im Steckbrief

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