"Müller ist ein guter Linksverteidiger"

Kevin Assia nimmt beim FIFA Interactive World Cup 2016 in New York teil
© @KevinAssia10
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SPOX: Die Turniere werden sowohl auf der Playstation als auch auf der Xbox gespielt. Macht die Konsolenauswahl für Ihre Spielweise einen Unterschied?

Assia: Die Umstellung ist wirklich eklatant, das fängt schon beim Controller an. Ich spiele vorwiegend auf der Playstation, aber wenn ein großes Turnier wie der FIFA Interactive World Cup auf der Xbox ansteht, bereite ich mich deshalb auf dieser Konsole vor.

SPOX: Gibt es Elemente des Spiels, die Sie unabhängig von der Konsole verändern würden?

Assia: Die Ballannahme nervt mich bei FIFA 16 schon sehr - da verspringen die Bälle sehr oft. Abgesehen davon finde ich das Spiel aber sehr gelungen.

SPOX: Das klingt alles schon sehr professionell. Sehen Sie FIFA als Hobby oder Job?

Assia: Bei mir ist es ein Hobby. Natürlich kann man es als Nebenjob sehen und gut Geld verdienen, aber so ernst nehme ich es nicht. Trotzdem spiele ich viele Turniere und da ich noch Schüler bin, tut mir das Geld schon gut - für ein Turnier wie dem Interactive World Cup nehme mir natürlich frei. Das war auch kein Problem, weil die Schule sehr tolerant war. Sie haben mir viel Glück gewünscht.

SPOX: Wie viel Geld verdienen Sie durch Ihre Turnierteilnahmen?

Assia: Da die Preisgelder schwanken, variiert das stark. Ich hatte Monate, in denen ich bis zu 1.500 Euro verdient habe, aber es gibt viele Monate, in denen ich im dreistelligen Bereich bleibe. Bei den täglichen Online-Turnieren erhält man als Sieger um die 130 Euro, der Zweite etwa 80 Euro. Beim FIFA Interactive World Cup sind es natürlich andere Dimensionen: Der Gewinner bekommt 20.000 US-Dollar und wird zum Ballon d'Or eingeladen, der zweite Platz erhält 5.000 Dollar und an den dritten Platz gehen 1.000 Dollar. Der Rest geht leer aus. Aber da Anreise, Hotel und Rahmenprogramm bezahlt werden, lohnt sich die Teilnahme auf jeden Fall.

SPOX: In New York werden Sie nicht nur FIFA spielen. Wie sieht das Rahmenprogramm aus?

Assia: Ich bin insgesamt vier Tage dort und alle Teilnehmer haben im Vorfeld einen Plan erhalten, wie das Programm aussieht: Wir reisen viel und schauen uns die Stadt an, aber wir müssen uns auch mehrere Stunden Zeit für die Medien nehmen. Nach dem Turnier gibt es jedes Jahr eine After-Show-Party.

SPOX: Für Sie ist es die zweite Teilnahme an dem Turnier. Wie läuft die Qualifikation ab?

Assia: Eigentlich konnte sich jeder online qualifizieren, entweder auf der PS4 oder Xbox. Ich habe mich für die Xbox entschieden, wobei jeder Spieler 90 Spiele absolvieren musste. Von diesen 90 Partien muss man alle gewinnen, sonst hat man keine Chance. Wegen diesem gnadenlosen Qualifikations-Modus sind jedes Jahr neue Spieler dabei. 2016 haben es neben mir drei weitere Deutsche geschafft.

SPOX: Einige Teilnehmer kennen Sie bereits von anderen Turnieren. Wie ist die Stimmung zwischen den Spielern?

Assia: Der Umgang zwischen uns Spielern ist freundschaftlich. Allgemein sind wir immer fair - auch bei Niederlagen. Im professionellen Bereich weiß man, wenn man schlechter war und sagt das dem Gewinner auch. Sonst kann man sich auch nicht verbessern.

SPOX: Wie haben Sie sich im Vorfeld auf den FIFA Interactive World Cup vorbereitet?

Assia: Die Besonderheit bei diesem Turnier ist, dass nur mit Nationalmannschaften gespielt wird. Deshalb habe ich die letzte Woche nicht nur mehr trainiert, sondern mich speziell auf verschiedene Nationalmannschaften eingestellt. Insgesamt bin ich sehr gut vorbereitet.

SPOX: Sie kennen das Niveau bei dem Turnier. Welche Chancen rechnen Sie sich aus?

Assia: Mein Ziel ist es auf jeden Fall, die Gruppenphase zu überstehen. Jeder hat seine eigenen Stärken und Schwächen und mein Ziel ist es, meinem Gegner meine Spielweise aufzuzwingen. Das bedeutet, dass ich meine Gegner sehr tief empfange und versuche, mit Kontern zum Erfolg zu kommen. Da man nicht viele Möglichkeiten bekommt, muss man die wenigen Chancen nutzen. Ansonsten setze ich mich nicht unnötig unter Druck, sondern schaue von Spiel zu Spiel. Im Endeffekt kann man sowieso nicht mehr machen, als sein Bestes zu geben.

SPOX: Klingt ganz nach Wundertüte. Gibt es trotzdem übliche Verdächtige?

Assia: Es gibt zwar vier, fünf Leute, die jedes Jahr dabei sind und zum großen Favoritenkreis gehören, aber auch die Newcomer haben sich die Teilnahme verdient. Deshalb ist eine Prognose schwierig - Angstgegner habe ich sowieso nicht.

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