"Mein Ziel ist es, noch einmal mein volles Potenzial abzurufen und einfach geil skizuspringen", erklärte der 29-Jährige. Das war dem Sieger von 53 Weltcupbewerben in den vergangenen Jahren nicht mehr gelungen. Verletzungen, psychische Probleme und nicht zuletzt Materialänderungen warfen ihn zurück.
Auch ein wochenlanges Einzeltraining mit ÖSV-Co-Trainer Florian Liegl brachte den Ex-Weltmeister zuletzt nicht in die Erfolgsspur. "Das war eine sehr intensive Phase, ich habe alles der Heim-WM untergeordnet", stellte Schlierenzauer fest. Er habe alles versucht und sich nichts vorzuwerfen.
Schlierenzauer über WM: "Gescheiter, wenn ich meinen Platz räume"
Er habe jedoch sein Potenzial noch nicht erreicht und daher mache es wenig Sinn, bei der WM, wo es um Medaillen gehe, mitzuspringen. "Da ist es gescheiter, wenn ich meinen Platz räume und einem Jungen die Chance gebe, das erleben zu dürfen. Es ist bitter, aber ich muss es annehmen", erklärte der Stubaier.
"Ich habe in jungen Jahren sehr viel gewonnen, jetzt bin ich drei, vier Jahre am kämpfen, um den Schritt zu machen, wieder ganz nach oben zu kommen", stellte Schlierenzauer fest. Er könne von dieser Situation aber für sich persönlich profitieren. "Ich sehe es als Wandel für mich. Vom Teenager, der sehr erfolgreich war, bin ich zu einem Athleten gereift, wo der Erfolg zwar weniger da war, aber ich für mich als Person viel mitgenommen habe. Aber natürlich ist es das Ziel, weder ganz oben zu stehen."
Er sei sehr motiviert und das Kitzeln, wieder der Beste zu sein, sei immer noch vorhanden, stellte der zweifache Weltcup-Gesamtsieger fest. "Ich weiß, dass ich nach wie vor brenne."