Die FIS schraubt am Weltcupkalender, im Alpinbereich tut sich einiges. Schon im kommenden Winter etwa könnte die traditionelle Herren-Abfahrt in Bormio ins Programm zurückkehren. Speziell im Alpinski-Bereich wird die lange diskutierte "Umkrempelung" des Kalenders nun offenbar ernsthaft angegangen. So gilt das Aus für die Alpine Kombination ab 2020/21 als beschlossen.
Kostenlos die wichtigsten Sport-News per WhatsApp auf's Handy
Die aus einem Speed-Rennen und einem Slalom zusammengezählte Kombination wird demnach 2019 bei der WM in Aare (Schweden) zum letzten Mal ausgetragen und danach durch stadtnahe City- bzw. Parallel-Events ersetzt. Im Kalender-Entwurf ab 2020 stehen etwa gleich sieben Parallelbewerbe pro Geschlecht (Team und Einzel) im Programm, der erste soll als Team-Event gleich bei der Saisoneröffnung in Sölden steigen. Bleibt das so, hätten die Techniker womöglich einen weiteren Vorteil im Kampf um die große Kristallkugel.
Auch über das Renn-Format der einzelnen (Technik-) Disziplinen wird diskutiert. So sind Sprint-Abfahrten in zwei Durchgängen statt dem Super-G vorstellbar. Weil der Alpin-Weltcup schlanker, einfacher und kompakter werden soll, könnte es nach der Kombi in absehbarer Zeit deshalb auch dem Super-G an den Kragen gehen. Die zweitschnellste Alpindisziplin ist nach Meinung vieler der Abfahrt zu ähnlich.
"Super-G wegnehmen? Wäre krass"
Im Kurier äußerte sich Gesamtweltcup-Sieger Marcel Hirscher zu den geplanten Veränderungen. "Wenn sie den Super-G wegnehmen wollen, dann wäre das richtig krass. In meinen Augen ist das die schwierigste Disziplin. Die FIS sollte eher zwischen Abfahrt und Super-G mehr differenzieren", so Hirscher. "Sonst fahren wir am Ende nur mehr Abfahrten, obwohl Super-G ja eigentlich Super-Giantslalom heißt."
Erlebe internationalen Top-Sport bei DAZN im LIVE-Stream. Hol dir deinen Gratismonat!
Hirscher weiter: "Grundsätzlich kann ich diese Sachen sowieso nicht beeinflussen. Aber so wie sich die Kombi jetzt präsentiert hat, dass es für zwei, drei Rennen gleich eine Kugel gibt, das ist für mich ein Schmarrn." Ein wenig überraschend sprach Hirscher auch über Karriereziele. So sei für ihn etwa die siebente Weltcupkugel wichtiger als Olympia-Gold: "Für mich hätte die siebente Kugel mehr Wert als Olympia. Und das sage ich jetzt nicht, weil ich die Olympiagoldmedaille nicht habe. Aber ich weiß was es heißt, eine ganze Saison lang, jedes einzelne Rennen, jeden einzelnen Durchgang Leistung zu bringen. Deswegen ist es sportlich gesehen höher einzustufen."