Eine insgesamt auf enttäuschendem sportlichen Niveau ablaufenden Abendsession des Samstags verlangte den Zuschauern in der Steiermarkhalle am Schwarzlsee einiges ab. Da sich die Protagonisten auf der Bühne alle Mühe gaben, das Publikum in den Tiefschlaf zu versetzen, kämpfte so mancher mit zufallenden Augen.
Eröffnet wurde der Abend mit der Partie von Darren Webster gegen den Prince of Wales, Richie Burnett. Der an 13 gesetzte Webster entschied dieses englisch-walisische Duell letztlich knapp für sich, nachdem er eine 4:1-Führung beinahe noch aus der Hand gegeben hätte. Auch Daryl Gurney hatte mit seinem Auftaktgegner Ron Meulenkamp mehr Mühe als erwartet, behielt nach 0:2-Rückstand aber doch noch die Oberhand.
Nummer eins verabschiedet sich aus dem Turnier
Dasselbe Spiel bei der Begegnung von Simon Whitlock mit Adam Hunt. Der favorisierte Wizard sah sich bei 1:3-Rückstand schon in arger Bedrängnis, kämpfte sich aber durch ein 146er Finish zum 3:3 zurück, um am Ende 6:4 zu siegen. Überraschend deutlich ging der an 12 gesetzte Jelle Klaasen gegen Cristo Reyes unter. Der Deutsche Max Hopp stand gegen Jonny Clayton ebenfalls auf verlorenem Posten.
Dem Ausscheiden gerade noch von der Schippe gesprungen ist Rob Cross. In einer Partie mit vielen Höhen und noch mehr Tiefen machte ihm Steve West lange Zeit das Leben schwer und lag bereits 5:3 in Front. Danach verließ den Engländer aber vollkommen der Score und The Voltage durfte sich doch noch über ein höchst glückliches Weiterkommen freuen.
Weniger glimpflich davon kam die Nummer eins des Turniers, Peter Wright. Zunächst verzögerte er noch den Beginn des Matches weil er bei Einspielen die Aufhängung der Scheibe monierte, doch auch nach dem Wechsel selbiger kam der Schotte nicht richtig in die Gänge. Nachdem er sich beinahe im Gleichschritt mit Kontrahent James Wade nach oben gespielt hatte, war The Machine hinten raus in den entscheidenden Momenten der Bessere.
Suljovic entschädigt das Publikum
Spätestens zum ersten Auftritt von Lokalmatador Mensur Suljovic war aber wieder jeder hellwach und die Halle stand Kopf. Die Zuschauer und The Gentle schaukelten sich gegenseitig hoch und sorgten so für einen hochemotionalen Sieg gegen den Litauer Darius Labanauskas.
Suljovic startete gleich furios mit einer 180 - der insgesamt 90. im Turnier - und holte sich die 1:0-Führung über das Bullseye. Darauf ließ er ein 102er-Finish zum 2:0 folgen. Die nächsten beiden Legs eröffnete er jeweils wieder mit Maximums und sackte sie ein, eher er über Tops das 5:0 perfekt machte. Dann durfte auch Labanauskas mal ran und sein Ehren-Leg abstauben, bevor Suljovic das Match mit dem Leg-Gewinn zum 6:1 beendete.
"Der Wahnsinn! Das hier sind die besten Fans der Welt", strahlte Suljovic, der einen 106er Average spielte. "Der Abend war für mich das perfekte Gesamtpaket und ich freue mich riesig auf morgen." Dann bekommt es der 46-Jährige im Achtelfinale mit Cristo Reyes aus Spanien zu tun.
Austrian Darts Open, Runde 2:
Spieler 1 | Spieler 2 | Ergebnis |
Mervyn King (11) | Jason Cullen | 6:0 |
Gerwyn Price (10) | Scott Taylor | 6:2 |
- | Wayne Jones | 0:6 |
Steve Beaton (15) | Luke Humphries | 6:5 |
Ian White (8) | Brendan Dolan | 6:4 |
Joe Cullen (6) | Steve Lennon | 6:2 |
Michael Smith (3) | Michael Barnard | 6:0 |
Benito van de Pas (14) | Dimitri van den Bergh | 4:6 |
Darren Webster (13) | Richie Burnett | 6:5 |
Daryl Gurney (4) | Ron Meulenkamp | 6:3 |
Simon Whitlock (9) | Adam Hunt | 6:4 |
Jelle Klaasen (12) | Cristo Reyes | 2:6 |
Rob Cross (2) | Steve West | 6:5 |
Jonny Clayton (16) | Max Hopp | 6:3 |
Peter Wright (1) | James Wade | 4:6 |
Mensur Suljovic (5) | Darius Labanauskas | 6:1 |
Das 1/8-Finale am Sonntag:
Spieler 1 | Spieler 2 |
Michael Smith | Dimitri van den Bergh |
Joe Cullen | Mervyn King |
Wayne Jones | Gerwyn Price |
Rob Cross | Steve Beaton |
Daryl Gurny | Darren Webster |
Mensur Suljovic | Cristo Reyes |
Ian White | Simon Whitlock |
Jonny Clayton | James Wade |