Schlußendlich hätte, laut Präsident Leo Windtner, die schlechte Statistik der letzten 18 Spiele (nur vier Siege) den Ausschlag gegeben. Zudem sollen auch monetäre Gründe eine Rolle gespielt haben, warum Marcel Kollers Vertrag nicht verlängert wird. Windtner plauderte offen: "Wenn zu einem Länderspiel gegen Georgien nur 13.400 Zuschauer kommen, dann können wir uns die Gagen, wie sie international momentan üblich sind, nur schwerlich leisten."
Also ist fix: Kollers Nachfolger muss billiger sein. Das Anforderungsprofil werde somit adaptiert. Laut der Kronen Zeitung stehen drei Kandidaten in der Pole Position.
Auch Gregoritsch ein Thema?
Andreas Herzog: der Ex-Teamkicker dürfte wie bereits 2011, als er vor Koller im Gespräch war, mit den Hufen scharren. Eine Bestellung zum Teamchef wäre denkbar, berge allerdings ein exorbitant großes Risiko und würde für eine schiefe Optik sorgen: Herzog war als Cheftrainer bislang noch nirgendwo erfolgreich aktiv. Als U21-Teamchef bekleckerte er sich nicht mit Ruhm, in Punkto Coaching ist Herzog unerfahren. Der Boulevard schreibt ihn allerdings schon fast förmlich in die Koller-Nachfolge.
Werner Gregoritsch: der 59-jährige Steirer ist seit 2012 U21-Nationalteamtrainer, würde wohl deutlich billiger als eine "internationale" Lösung kommen. Davor war der Vater von ÖFB-Kicker Michael Gregoritsch als Trainer in Kapfenberg, beim LASK und in Mattersburg aktiv.
Matthias Sammer: laut Krone wäre der 50-Jährige die angestrebte internationale Lösung. Fraglich allerdings, ob der Ex-Trainer von Borussia Dortmund und dem VfB Stuttgart das recht niedrige Gehalt in Kauf nehmen würde.
Es sind auf jeden Fall große Fußstapfen, die Marcel Koller hinterlässt. Der Schweizer führte die ÖFB-Auswahl bis auf Rang 10 der FIFA-Weltrangliste, qualifizierte sich mit dem Team für die Europameisterschaft in Frankreich und ließ uns zumindest kurzzeitig glauben, das ÖFB-Team wäre unbesiegbar.